Ein Vorwort/Eine Klarstellung: Der Denkmal-Komplex auf dem Langsdorfer Friedhof soll mahnen und lehren, nicht heroisieren.


Es fehlen - trotz allem - noch Gelder.

Spendenkonto der Stadt Lich, IBAN DE17 5135 0025 0241 0007 85, BIC SKGIDE5F, Verwendungszweck "Denkmalpflege Langsdorf"

 

!! Wer eine abzugsfähige Spendenquittung benötigt, bitte im Verwendungszweck die Adresse angeben !!

 

Ansprechpartnerin für das Projekt selbst:

Frau Anja Köhler, Langsdorf (bei Kontaktinteresse bitte hier über unseren Webseitenkontakt melden)


Gegenwärtige Fakten zum Thema Sanierung

 

Äußerlich erscheint der Denkmal-Komplex als ein Ort, der keinerlei Gefahren aufzeigt. Jedoch bei näherer Betrachtung und Untersuchung von Fachleuten des Denkmalamtes kamen 2021 die baulichen Mängel zum Vorschein. Überwiegend am 2.-Weltkrieg-Denkmal hat die Feuchtigkeit im Inneren der Viertelkreise und auch auf der Freifläche Schäden verursacht. Eine hürdenfreie und sichere Begehung ist gerade für ältere Bürger kaum möglich. Der Weg zum Löwendenkmal ist uneben, der ehemalige Rundgang zugewuchert und die Bänke können nicht genutzt werden. Im Ganzen wird der Komplex von vielen Bewohnern als unschöner Ort empfunden, der es verdient hätte, saniert zu werden.

 

Seit 2020 gibt es auf Bitten einiger Langsdorfer:innen Menschen, die darum bemüht sind, diesen Ort zu erhalten. Dabei hat sich die Denkmalgruppe gebildet. Unterstützt durch beratende Senioren:innen und der Licher Stadtverwaltung, des Archives und wenigen Zeitzeugen sind viele wichtige Informationen zusammengekommen. Archivarisch eine Meisterleistung, denn die Dokumente waren zum Teil 100 Jahre alt, vieles handschriftlich aufgezeichnet und ohne Originalbaupläne wäre eine Planung der Sanierung unmöglich gewesen. Auch gingen inzwischen auf ein zweckgebundenes Konto der Stadt Lich mehr als 20.000 € Spenden ein, die Stadt Lich selbst hat auch Mittel zur Verfügung gestellt. Insgesamt ist es aber noch nicht ausreichend.

 

Viele Nachkommen und Angehörige der Kriegsteilnehmer beider Kriege, die durch Leserbriefe im Licher Wochenblatt aufmerksam wurden, haben Kontakt aufgenommen. Ein reger und spannender Austausch bundesweit und darüber hinaus entstand. Im Kern vieler Gespräche wurde die fehlende Achtung der vor Ort Gedachten genannt, was sich durch den Verfall widerspiegeln würde. Letztendlich beträfe es alle Menschen, die während der Kriege vertrieben, durch Krieg gestorben, vermisst, getötet, im Krieg gedient und/oder gefallen sind. Der Satz einer Langsdorferin macht dies mit nur einem Satz deutlich: "Sie alle sind völlig sinnlos und zu jung auch für uns gestorben."

 

Wir möchten das Andenken aller Langsdorfer Menschen, die während dieser drei Kriege umgekommen sind, bewahren. Die Geschichte können wir nicht verändern, aber wir können durch die ursprungsnahe Sanierung und Wiederherstellung der doch schönen Architektur versuchen, allen Betroffenen und allen Nachkommen gerecht zu werden. Außerdem kann zielführend ein sinnvoller friedenspädagogischer Lernort für Schüler und Konfirmanden entstehen.


Fakten

  • ca. 1.000 qm städtische Fläche
  • als Kulturdenkmal eingetragen (siehe Denkmalpflege Hessen)
  • Sanierung ab 2023 geplant
  • die Fläche beinhaltet keine Gräber (keine Kriegstoten), sondern soll die Langsdorfer Gefallenen in Erinnerung halten.

Deutsch-französischer Krieg (1870 - 1871)

Sandsteinkreuz im historischen Stil. Zum Gedenken an Heinrich Steul, der als einziger Langsdorfer bei Mars la Tour gefallen ist. Damalige Kosten rund 125 Gulden.

 

Erster Weltkrieg (1914 - 1918)

Sockel mit Steinlöwe, neogotische Gedenksteine rechts und links. Erbaut im Art-Déco-Stil in Verbindung eines Rundgangs. Damalige Kosten (in 1923, während der Inflation) 428.682.039 Mark.

 

Zweiter Weltkrieg (1939 - 1945)

Zwei Viertelkreise mit Gedenkplatten, die links und rechts vom Löwen-Sockel erbaut wurden. Damalige Kosten (in 1957) ca. 10.000 DM.


Denkmalgruppe

 

Derzeit eine (ehrenamtliche) Interessensgemeinschaft, die ohne Vereinshintergrund arbeitet. Nach Sanierung ist - nach Prüfung aller verantwortlichen Gremien - ein gemeinnütziger Denkmal-Förderverein geplant.

 

Die Licher Reservisten haben in 2020 die Patenschaft für unseren Denkmalkomplex übernommen.

 

Selbstverständlich sind helfende Hände aus Langsdorf und Umgebung jederzeit willkommen. Bitte melden Sie sich über den Webseiten-Kontakt!


Denkmalkomplex auf dem Langsdorfer Friedhof

(Leserbrief aus dem Licher Wochenblatt am 12.01.2023)

 

Liebe Langsdorfer und Denkmal-Interessierte,

 

auch in diesem Jahr möchte ich mich bei allen Helfern, Ratgebern, Zeitzeugen und Spendern herz­lich bedanken. Viele fragen sich, warum seit Beginn des Projektes vor 2  Jahren nicht viel passiert ist. Ich kann zur allgemeinen Be­ruhigung sagen, dass einiges getan wurde. Der Denkmalkomplex wird saniert! Das Bauamt und der Bürgermeister prüfen gerade alle Angebote von denkmalerfahrenen Firmen, die sich auf die Ausschreibung des Bauamtes gemeldet haben.

 

Eine kleine Zeitreise

Im September 1923 wurde das Löwendenkmal mit den neogotischen Gedenksteinen während der Inflation eingeweiht. Die Gemeinde Langsdorf hatte trotzdem die Errichtung durch­gesetzt und mit dem Löwen zeigen wollen, dass es Sinn macht, nicht aufzugeben, zu kämpfen, zu mahnen. Und vor allem nicht zu vergessen.

 

Die spanische Grippe war gerade einmal 3 Jahre vorbei, 260.000 Menschen in Deutsch­land starben infolge des Virus. Auch viele Soldaten während des 1. Weltkrieges von 1914/1918. Einige kamen doppelt kriegs­versehrt und traumatisiert nach Hause. Über­wiegend litten die wenigen, die nicht starben, an einem Zustand, den man damals als "Herz­asthma" bezeichnete. Es war eine sehr schwere Zeit für die Menschen im Dorf, wie überall, und schlimmer noch in den Großstädten. Ein Laib Brot kostete 5,6 Milliarden Mark und unser Denkmal kostete 1923 insgesamt unvor­stellbare 428.682.039 Mark. Im September 2023 wird nun unser Löwe 100 Jahre alt und wir haben wieder eine Inflation, die uns allen das Leben schwer macht. Die letzten 2 Jahre wurden wir von vielen schrecklichen und un­vor­hersehbaren Ereignissen erfasst.

 

Plötzlich ist Krieg nicht mehr weit entfernt und mir stellt sich die Frage, wie wir diese neue Zeit gestalten und gemeinsam Hand in Hand über­winden können, um unsere Jugend stark zu machen. Denn gefestigte aufgeklärte Menschen lassen sich weniger durch Heroisierung beeindrucken und verblenden. Wie können wir moralische Werte erhalten, wenn uns materielle so wichtig erscheinen? Wie wir alle wissen, fängt Frieden in uns selbst, im Kreise der Familie und einer Dorf­ge­mein­schaft an. Mein Motto ist, wer aufgibt, hat verloren und die Hoffnung stirbt zuletzt. Und deshalb denke ich, dass diese Zeit wichtig ist, um die Sinnhaftigkeit dieses Ortes gerade jetzt zu erkennen, nicht zu vergessen und wieder zu mahnen! Die Denkmalgruppe will das Andenken der Toten bewahren. Das Motto ist Jugendarbeit für den Frieden - so schließt sich der Kreis. Denn was kann wichtiger sein als Kinder und junge Erwachsene in unserem Langsdorf und anderswo.

 

Noch ein wichtiger Hinweis:  Am 18.01.2023 um 18 Uhr findet im Gemeinde­haus in Langsdorf eine genaue Informations­veranstaltung statt. Die offizielle Einladung wird durch unseren Bürgermeister noch bekannt gegeben.

Bis wir uns wiedersehen, wünsche ich auch im Namen der Denkmalgruppe allen ein frohes gesundes, gutes und vor allem ein friedliches neues Jahr.

 

Eure Kuhls Anja

(Anja Köhler aus Langsdorf) 

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